Rasen vertikutieren: Ist das überhaupt ratsam?

Handvertikutierer Rasen

Was ist Vertikutieren?

Vertikutieren beschreibt das Anritzen der Grasnarbe um einerseits Rasenfilz und Unkraut zu entfernen und andererseits das Wachstum des Rasens anzuregen. Der Begriff stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Worten „vertical“ und „cut“ zusammen.

Womit kann man den Rasen vertikutieren?

Es gibt mittlerweile einige verschiedene Methoden, um seinen Rasen zu vertikutieren…

  • Handvertikutierer
  • Elektrovertikutierer
  • Akkuvertikutierer
  • Bezinvertikutierer

Das Vertikutieren per Hand ist ein ziemlicher Kraftakt und kann – abhängig von der Fläche – auch schon mal ein Stück dauern.
Wesentlich einfacher ist das Vertikutieren schon mit elektrischen Vertikutieren, wobei hier besonders darauf geachtet werden muss, dass man das Kabel nicht erwischt, denn sonst war es das mit dem Vertikutieren.
Mittlerweile gibt es auch eine beträchtliche Anzahl an recht guten Akku-Vertikutierern. Dabei muss man sich jedoch gut überlegen, ob die zu bearbeitende Rasenfläche nicht zu überdimensioniert ist und man ggf. die Arbeit unterbrechen muss, um die Akkus aufzuladen.
Falls eure Rasenfläche größer ist als z.B. 300 m² bietet sich ein Benzinvertikutierer an. Bei diesen Geräten müsst ihr weder auf Kabel achten, noch fürchten, dass der Akku nicht reicht ; wobei hier dann der volle Benzinkanister Grundvoraussetzung für eine zügige Bearbeitung des Gartens ist.

Lüften als schonende Alternative zum Vertikutieren

Beim Vertikutieren wird die Rasenfläche sehr beansprucht und das Gras gestresst, was natürlich dazu führen kann, dass sich der Rasen schlecht oder garnicht mehr erholt. Man sollte sich daher gut überlegen, ob es nicht sinnvoller ist auf die wesentlich schonendere Variante des „Lüftens“ zurückzugreifen.

Was ist das Lüften?

Auch wenn es dazu verleitet, so ist das „Lüften“ keinesfalls mit dem „Aerifizieren“ zu verwechseln. Bei letzterem werden Löcher in den Boden gestanzt, um die Wurzeln zu belüften bzw. dafür zu sorgen, dass das Wasser besser dorthin gelangt. Außerdem wird diese Technik angewandt, um den Boden aufzulockern.
Beim Lüften handelt es sich auch um eine Form des Vertikutierens, nur wird die Grasnarbe nicht angeritzt, sondern der Rasen mit Drahtzinken lediglich durchgekämmt.

Wann ist das Vertikutieren unerlässlich?

Hat euer Rasen einen sehr, sehr hohen Anteil an Moos oder generell an Unkraut, so kommt ihr um das Vertikutieren nicht herum. Besitzt ihr aber eher einen Rasen, als eine Wiese, dann ist das oben erwähnte Lüften immer vorzuziehen.
Auch bei einer Rundumerneuerung eures Gartens ist unbedingt aufs Vertikutieren statt das Lüften zu setzen, außer ihr plant etwas wirklich Großes, aber dann kommen eher Sodenschneider oder Bagger zum Einsatz.

Wie oft sollte man Vertikutieren?

Einmal bis maximal zweimal pro Jahr kann man seinen Rasen vertikutieren, falls erforderlich. Da das Gras – wie schon erwähnt – dadurch sehr beansprucht wird, ist von mehr als zweimaligem Vertikutieren abzuraten. Das Lüften hingegen kann alle 4 bis 6 Wochen durchgeführt werden, was jedoch auch auf eure Rasenfläche drauf ankommt.

Wann ist die besten Zeit zum Vertikutieren?

Die beste Zeit zum Vertikutieren sind Frühling und Frühherbst. Innerhalb der Hauptvegetationszeit ist davon abzuraten, da man sonst den Rasen gerade dann schwächt, wenn er am meisten wachsen und gedeihen sollte. Wenige Wochen nach der Frühjahrsdüngung kann man durchaus vertikutieren. Viele Gartenbesitzer vertikutieren nachdem sie einen Unkrautvernichter ausgebracht haben, was ansich eine plausible Überlegung ist. Voraussetzung ist natürlich, dass der Einsatz von Herbizid mindestens 10 Tage her ist. In diesem Fall ist die Frühjahrsdüngung dann natürlich erst nach dem Vertikutieren zu empfehlen.

VORSICHT! Achtet unbedingt darauf, dass der Rasen beim Vertikutieren möglichst trocken ist. Je feuchter die Erde, desto mehr Gräser werden beim Vertikutieren aus dem Rasen gerissen.

Wenn der Rasen durch Moos oder Rasenfilz bereits so dicht ist, dass weder Wasser, noch Sonnenlicht gut bis zum Boden durchdringen können. Auch bei einer Rundumerneuerung bietet sich das Vertikutieren an.

Das Lüften des Rasens ist eine schonende Version des Vertikutierens und ist diesem definitiv vorzuziehen. Voraussetzung ist jedoch, dass ihr einen Rasen und keine Wiese bearbeiten wollt.

Ein- bis max. zweimal pro Saison solltet ihr euren Rasen vertikutieren. Da diese Maßnahme den Rasen sehr beansprucht, sollte dieser Arbeitsschritt wirklich auch nur gesetzt werden, wenn es nötig ist.

Der Rasen darf keinesfalls feucht sein. Auch sollte nicht tiefer als 3 mm geschnitten werden. Kahle Stellen solltet ihr nach dem Vertikutieren unbedingt nachsäen. Neuanlagen oder Rollrasen dürfen im ersten Jahr keinesfalls vertikutiert werden.

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