Rasenmäher – Welcher ist der richtige?

Aufsitzrasenmäher bei der Arbeit

Welche Rasenmäher gibt es?

Grundsätzlich gibt es vier grundverschiedene Formen von Rasenmähern:

  1. Sichelmäher
  2. Spindelmäher
  3. Balkenmäher

Sichelmäher

Die am häufigsten verwendeten Rasenmäher im Privatbereich zählen zu dieser Kategorie, ohne dass die meisten Rasenbesitzer wissen werden, dass es sich bei ihrem Rasenmäher um einen Sichelmäher handelt.

Beim Sichelmäher rotiert ein horizontal angebrachtes Messer mit hoher Geschwindigkeit und schneidet die Grashalme, indem die Messer diese abhacken. Das Prinzip des Sichelmähers kommt auch in der Landwirtschaft zum Einsatz, nämlich mit dem Kreiselmäher.

Vorteil vom Sichelmäher

Durch die horizontale Rotation entsteht ein Sog, der das abgeschnittene Gras meist in einen Fangkorb saugt. Auch beliebt sind sogenannte Mulchmäher, die ebenfalls häufig Sichelmäher sind. Auf der Rasenfläche liegendes Laub odgl. kann durch diesen Sog recht einfach eingesammelt werden.

Auch bei den sehr beliebten Mährobotern handelt es sich – im konventionellen Bereich – ausschließlich um Sichelmäher. 

Nachteil von Sichelmähern

Da die Grashalme (wie erwähnt) in einer rotierenden Bewegung abgeschlagen werden, funktioniert das Mähen nur entsprechend, wenn die Messer auch immer sehr scharf sind. Sobald diese auch nur etwas stumpf sind, wird der Rasen nicht mehr schön geschnitten, sondern wirklich abgehauen, was eine relativ große Verletzung am Halm bedeutet. Diese Verletzung bietet eine Angriffsfläche für Erkrankungen aller Art und auch das Schnittbild ist kein besonders ansehnliches.

Ein weiterer Nachteil betrifft Gartenbesitzer, die ihren Rasen sehr kurz halten möchten. Mit den meisten Sichelmähern ist ein Schneiden unter 2 cm quasi nicht möglich.

Mulchen

Unter dem Begriff Mulchen versteht man das beabsichtigte Liegenlassen von abgeschnittenem bzw. abgehauenem Gras. Dies hat den Vorteil, dass die Nährstoffe und die Feuchtigkeit nicht abtransportiert werden, sondern auf der Fläche verbleiben. Man erspart sich somit einen (überschaubaren) Teil an Düngung bzw. Bewässerung. 

Nachteil beim Mulchen ist jedoch, dass es die Bildung von Rasenfilz fördert. Auch werden Unkräuter und Ungräser wesentlich leichter auf der gesamten Rasenfläche verteilt, als wenn man das Schnittgut einsammelt.

Richtige Mulchmäher verfügen in der Regel auch über ein zweites Schnittwerk, welches das abgeschnittene Gras zusätzlich zerkleinern.

Ausführungen von Sichelmähern

Die Bandbreite an unterschiedlichen Ausführungen ist groß und reicht von elektrisch angetriebenen Modellen mit Kabel, über akkubetriebene Rasenmäher, bis hin zu Modellen, die mit Benzinmotoren laufen. Auch Mäher mit Selbstfahrmodus sind beliebt. Sehr viele Rasentraktoren und Aufsitzrasenmäher sind ebenfalls Sichelmäher.

Spindelmäher

Der erste moderne Rasenmäher war ein Spindelmäher und trotzdem liegt der Marktanteil bei uns im einstelligen Bereich. Im angelsächsischen Raum hingegen sind Spindelmäher weit verbreitet. Es ist auch nur mit einem Spindelmäher möglich einen echten Englischen Rasen hinzubekommen und zu erhalten.

Funktionsweise:

Eine vertikal rotierende – mit Messern besetzte – Spindel schneidet an einem Gegenmesser die Grashalme sauber ab. 

Vorteil eines Spindelmähers

Wer einmal mit einem Spindelmäher gemäht hat, weiß, dass schon alleine das Schnittbild ein ganz anderes ist, als bei einem Sichelmäher. Das liegt daran, dass – anders als beim Sichelmäher – der Spindelmäher das Gras schneidet und nicht „abhaut“. Die dadurch entstehende Verletzung der Halme ist um ein Vielfaches kleiner und daher können sich Krankheiten weniger etablieren.

Für Rasenbesitzer, die einen sehr kurzen Rasen bevorzugen, ist ein Spindelmäher auch die einzige Möglichkeit der Rasenpflege, denn nur mittels Spindelmäher ist ein Schneiden auf wenige Millimeter überhaupt möglich. Auf Golfplätzen kommen für die „Greens“ auch nur Spindelmäher zum Einsatz.  

Bei den Spindelmähern sind neben Benzinmähern und elektrischen Geräten (Akku) auch Handspindelmäher verbreitet. Mit diesen Geräten ist auch ein Mähen an Sonn- und Feiertagen möglich. Deren Anwendung empfiehlt sich jedoch nur auf relativ kleinen Flächen, da es sonst eher in eine Trainingseinheit ausartet. 🙂

Wie auch beim Sichelmäher, gibt es bei den Spindelmähern ebenfalls Rasenmäher Traktoren und Aufsitzmäher, die vor allem auf Golf- und Fußballplätzen zum Einsatz kommen.

Nachteil von Spindelmähern

Der Einsatz von Spindelmähern muss gut überlegt werden. Eine unebene Rasenfläche eignet sich nämlich gar nicht für dessen Anwendung. Auch wenn nur einmal pro Woche gemäht wird, sollte eher auf einen anderen Rasenmäher zurückgegriffen werden, denn mit zu langem Gras hat der Spindelmäher seinen Probleme. Auch die Schnitthöhe darf nicht zu hoch sein, denn die meisten Spindelmäher sind max. bis 5 cm einstellbar. Wenn der Rasen also länger sein soll, dann empfiehlt sich hier ein anderer Mäher.

Der Vorteil des einen ist der Nachteil des anderen. Selbiges gilt für den Sog beim Sichelmäher, der beim Spindelmäher nicht entsteht. Natürlich gibt es auch Ausführungen mit Fangkorb, jedoch ist ein Einsaugen von Pflanzenresten damit nur bedingt möglich. Beim Handspindelmäher gibt es zwar auch Modelle mit Fangsack, jedoch wird hierbei meist gemulcht.

Balkenmäher

Beim Balkenmäher handelt es sich um einen Rasenmäher, der schon in der Antike existiert hat. Das Prinzip ist das einer Schere und kommt hauptsächlich in der Landwirtschaft zur Anwendung. Im privaten Gartenbereich werden Balkenmäher eher weniger genutzt, wobei das Scherenprinzip bei vielen Randschneidern zum Einsatz kommt. Aber auch zum Mähen von Böschungen werden oft Balkenmäher eingesetzt.

Schlegelmäher

Auch der Schlegelmäher wird hier – ähnlich dem Balkenmäher – nur der Vollständigkeit halber angeführt. Dieser findet ebenfalls hauptsächlich seine Verwendung in der Landwirtschaft. Beim Schlegelmäher befinden sich viele flexible Schlegel oder Ketten an einer Welle, die sich in die entgegengesetzte Fahrtrichtung dreht und das Gras abschlägt. Das abgeschlagene Mähgut bleibt auf der Fläche liegen, weshalb der Schlegelmäher auch Schlegelmulcher genannt wird.

Ein sich horizontal sehr schnell drehendes Messer schlägt die Grashalme ab. Dabei entsteht ein Sog, der das Schnittgut entweder in einen Fangkorb bläst oder mittels zweitem Schnittwerk zusätzlich verkleinert und mulcht.

Im privaten Bereich kommen ausschließlich Rasen-Roboter zum Einsatz, bei denen es sich um Sichelmäher handelt. Im professionellen Bereich wie Golfplätzen werden hingegen auch schon teilweise Roboter eingesetzt, bei denen es sich um Spindelmäher handelt.

Bei den Spindelmähern gibt es verschiedene Ausführungen. Von der handgetriebenen Variante, über Rasenmäher mit elektrischem Antrieb (meist mit Akku) bis hin zum Benzin-Rasenmäher mit oder ohne Selbstfahrfunktion ist alles erhältlich.

Im Normalfall wird die Entscheidung im privaten Gartenbereich zwischen Sichel- und Spindelmäher getroffen. Um hier das richtige Gerät zu finden, sind Überlegungen zu Größe und Beschaffenheit der Rasenfläche mit einzuberechnen. Ebenfalls relevant ist die angestrebte Länge des Rasens und die geplante Häufigkeit des Mähens. 

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